Inverse Institution
Praxisraum
Re-Produktion
Praxen
Rekapitulation
Archiv 2011 - 2015
Texts
Künstler*innen
Kontakt




















Unter dem Begriff der Reproduktion wollen wir uns im Praxisraum feminisierten Tätigkeiten, Formen von Care-Arbeit, erhaltende, pflegenden und regenerativen Prozessen im Kunstfeld zuwenden.

Signifikant am Kunstbetrieb ist dessen Privilegierung des Neuen, Einmaligen, Produktiven und Sichtbaren über das Regelmäßige und Wiederkehrende, das Unsichtbare, Erhaltende und Reproduktive. Unter dem Begriff der Reproduktion fassen wir die Tätigkeiten zusammen, die auch im Kunstraum beständig und wiederkehrend, zumeist unterbezahlt und unbemerkt verrichtet werden, wie Aufräumen, Vorbereiten, Kontakte pflegen, Recherchieren, Räume instandhalten, Gäste in Empfang nehmen, Werke verstauen und lagern, etc. Einerseits besteht Kulturproduktion zu einem übergroßen Anteil aus reproduktiver Arbeit. Sie wird oft Frauen zugeschrieben (feminisiert) und naturalisiert (etwas, was einem angeblich leicht von der Hand geht scheint gar keine Arbeit zu sein). Dies führt zu einer Abwertung reproduktiver Arbeiten, etwa von Bildungs- und Vermittlungsarbeit im Kunstfeld.

Wir möchten gemeinsame Formate entwickeln, um zu fragen: Wie können wir Care-Arbeit und reproduktive Arbeit im Kunstfeld sichtbar machen, anerkennen, verhandeln? Wie sprechen wir von reproduktiver Arbeit, wie von Sorge- und Gefühlsarbeit im Kunstfeld?